Der perfekte Business Lunch

Vielleicht kennen Sie den Knigge für Geschäftsessen bereits auswendig und wissen genau, wie Sie sich als Teilnehmer bei einem solchen zu verhalten haben. Doch kein Business Lunch gleicht dem anderen. Generell gilt: Der Fokus liegt weniger auf starren Benimmregeln. Ihr Geschäftsessen gelingt vielmehr dann, wenn Sie die Art Gast sind, den Sie sich auch als Gastgeber wünschen würden. Damit sich alle Beteiligten wohlfühlen, sollten Sie einige wichtige Details beachten.

Wer kennt es nicht: Gerade an einem stressigen Arbeitstag überkommt uns das Verlangen nach schnellen und fettigen Gerichten. Das bedeutet in vielen Fällen Currywurst, Business-Döner, Grillhähnchen, Pizza oder Pasta. Was anfangs wie eine gute Idee erscheint, bei der alle Teilnehmenden am Geschäftsessen zufrieden sein können, stellt sich oftmals als Falle heraus. Denn laut Business-Knigge sollten fettige Finger oder eine allzu intensive Art des Verspeisens möglichst vermieden werden – auch dann, wenn Sie Hähnchen mit Ihren Fingern grundsätzlich sehr geschickt verspeisen. Oft wollen Sie Notizen machen, Gesten verwenden oder Hände schütteln, wenn sich weitere Personen zum Business Lunch dazugesellen. Stattdessen bieten sich zum Beispiel Filets an oder andere Gerichte, die sich gut mit Messer und Gabel genießen lassen.

Damit Ihr Business Lunch ein Erfolg wird, sollten Sie außerdem unbedingt die Essgewohnheiten aller Teilnehmenden mit einbeziehen. Erkundigen Sie sich im Vorfeld nach etwaigen Lebensmittelallergien oder besonderen Ernährungsweisen und berücksichtigen Sie diese, wenn Sie gefragt werden, wo Sie essen wollen. Einen Geschäftspartner mit Erdnussallergie zum Asiaten auszuführen, zieht im besten Fall eine Blamage Ihrerseits nach sich. Im schlimmsten Fall stellen Sie mit einem solchen Fauxpas die Weichen für ein misslungenes Geschäftsessen.

Pochen Sie nicht zu sehr auf Ihren eigenen Geschmack. Vergessen Sie nicht: Für den Erfolg eines Business Lunchs hat das Wohlbefinden aller Beteiligten höchste Priorität. Falls Sie deren Geschmack nicht einschätzen können, erkundigen Sie sich bei einem Kollegen oder orientieren Sie sich an Merkmalen wie der Altersgruppe. Haben Sie es mit Geschäftspartnern fortgeschrittenen Alters zu tun, empfiehlt sich eine klassische Lokalität, beispielsweise ein gehobenes italienisches Restaurant. Gehören Ihre Kolleginnen und Kollegen hingegen einer jüngeren oder besonders trendbewussten Gruppe an, könnten Sie mit einem besonders angesagten Restaurant punkten. 

Auch, wenn Sie ein konkretes Ziel vor Augen haben, sollten Sie nicht vergessen, dass ein gemeinsames Essen immer auch ein soziales Event ist. Jeder Business Lunch ist auch eine Gelegenheit, das berufliche Netzwerk weiter auszubauen. Ihnen obliegt die Aufgabe, dies zu fördern – auch, wenn Sie selbst schon alle Anwesenden kennen. Stellen Sie sich einander vor, nicht nur namentlich, sondern inklusive Hintergrundwissen. Zwei Personen teilen das gleiche Spezialgebiet? Großartig – lassen Sie diese Information mit einfließen. So helfen Sie dabei, das Eis zu brechen. Positiver Nebeneffekt: Man wird Sie und Ihr Geschäftsessen in positiver Erinnerung behalten. 

Etikette ist nicht gleich Etikette. Während bei Geschäftsessen in China das wiederholte „Exen“ eines Schnapsglases zum guten Ton gehört, ist es in Frankreich akzeptabel, sich beim Geschäftsessen zu verspäten. Dank Briefings und Seminaren zur Stärkung interkultureller Kompetenz wissen die meisten Geschäftsleute heute ziemlich genau, wie sie sich in anderen Ländern zu verhalten haben. Sollte einer Person am Tisch dennoch einmal ein Fauxpas unterlaufen, liegt es an Ihnen, aufgrund dessen kein unangenehmes Gefühl zu vermitteln. Beweisen Sie interkulturelle und zwischenmenschliche Sensibilität und blicken Sie großzügig über den Fehler hinweg. Stellen Sie sich einfach vor, Sie wären an Stelle der Person: Auch Sie wären erleichtert, wenn man Ihnen Ihr Missgeschick nicht nachtragen würde.